Wasser für die Seife

Confidence, like art, never comes from having all the answers; 
it comes from being open to all the questions. -- Earl Gray Stevens

Das beste Wasser für die Seife ist klar, frisch und - destilliert. *Sauberes* Regenwasser oder weiches Wasser aus dem örtlichen Brunnen geht auch in Ordnung - nur hart und kalkhaltig / mineralstoffreich soll es nicht sein, das würde sich schlecht auf den Schaum und somit negativ auf die Qualität der fertigen Seife auswirken. Auch die Haltbarkeit kann beeinträchtigt werden (Fleckenbildung!).  Ich verwende destilliertes Wasser. Und mittlerweile manchmal auch Grander Wasser  - das klappt ebenfalls tadellos !

Um die vorteilhafteste Wassermenge für ein Seifenrezept zu ermitteln, gibt es mehrere Möglichkeiten, entweder frau geht von der Gesamtmenge der Öle und Fette oder von der Menge des verwendeten NaOH aus. 

Seife trocknet

Der Seifenrechner gibt einen ( von mir bevorzugten) Mittelwert aus, der auf der Öl/Fettmenge basiert und natürlich noch individuell angepaßt werden kann und soll.

Gleichgültig wieviel Wasser frau im Endeffekt nimmt, es soll immer schön kalt sein, teilweise gefroren ist mir am Liebsten, da die damit angerührte Lauge praktisch gar nicht mehr auskühlen muß - und *Warten* ist nicht gerade eine meiner Stärken.

Ausgangswert für die Wassermenge: 

Die erforderliche Flüssigkeitsmenge beträgt 1/3 der Fett/Ölmenge, 
Beispiel:  auf 900 g Öl/Fettansatz wären das 300 g Wasser 

Berechnung der Wassermenge ausgehend von der NaOH Menge

Eine andere Variante: frau nimmt die NaOH Menge und verdoppelt oder verdreifacht diese - ganz nach eigenem Geschmack.
Bei einer erforderlichen NaOH Menge von 500 g wären das 1000g - 1500g  Wasser.  Je mehr Wasser die Seife enthält desto weicher ist sie wenn sie aus der Form kommt und desto stärker verziehen sich die Stücke wenn sie älter werden. Wie bei so vielem spielt auch hier die persönliche Vorliebe eine große Rolle.

Die tatsächlich verwendete Wasser- bzw. Flüssigkeitsmenge hängt aber noch von anderen Faktoren ab.

gute Gründe um eher WENIGER Wasser zu verwenden: 

bulletein hoher Anteil an flüssigen Ölen
bulletdas Andicken soll beschleunigt werden
bulletRizinusöl wird verwendet
bulletdie Seife soll beim Schneiden am nächsten Tag schon ziemlich fest sein
bulletUngeduld - Seife mit weniger Wasser trocknet rascher komplett durch
bulletdie fertigen Seifenstücke sind hübscher - bei zu großem Wassergehalt verziehen sie sich ein wenig beim Trocknen, das ist aber nur ein optisches Problem.

gute Gründe um eher MEHR Wasser zu verwenden:

bulletein sehr hoher Anteil an festen Fetten
bulletein hoher Anteil an saugendem Pflanzenmaterial wie z.B. Hafermehl oder viele Kräuter
bulletes wird ein Duftöl verwendet, das bekannter oder vermuteter Weise das Andicken der Seife geradezu unheimlich beschleunigt  - mehr Wasser macht die Seifenmasse in so einem Fall leichter "handhabbar"
bulletdie Seife soll partienweise gefärbt werden und muß dafür länger dünnflüssig bleiben, darf also nicht zu schnell andicken. In diesem Fall sind auch niedrige Arbeitstemperaturen nützlich.
bulletdie Seife wird nach einer Heißmethode gemacht, die Flüssigkeit darf ja nicht komplett verdunsten bevor der Verseifungsprozeß abgeschlossen ist. 

Ich nehme lieber weniger ... letztendlich ist die verwendete Wassermenge - wie so vieles bei der Seifenherstellung - Geschmacksache, und ein bißchen experimentieren hat noch niemandem geschadet. ;-)

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blumenranke

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zuletzt geändert: Sonntag, 18. September 2016

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