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If you can muster up
the courage to begin,you'll find the courage to succeed.
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je 25 % Kokos, Palm, Olive und Raps | |
40 % Olive, 30 % Palm, 20 % Kokos, 10 % Sonnenblume | |
20 % Kokos, 80 % Olive |
Ich rate zu einer Gesamtfettmenge von 1 kg !
Auswiegen der Öle und Fette. Die harten Fette (Palm, Kokos, Bienenwachs,...) sowie eventuell ein Teil der flüssigen Öle kommen in den Topf, den Rest der flüssigen Öle gebe ich erst später dazu, um das Abkühlen der geschmolzenen Pflanzenfette zu beschleunigen. Wird Bienenwachs verwendet, kommt es auch jetzt in den Topf. Bei sanfter Hitze zum Schmelzen bringen. | |
Entfernen Sie sämtliche Lebensmittel von den Küchenarbeitsflächen, decken Sie alles mit Zeitungspapier ab und halten Sie eine Flasche billigen Essig griffbereit um etwaige Laugenspritzer zu neutralisieren. Für gute Belüftung sorgen und Kinder sowie Haustiere fernhalten. | |
Gummihandschuhe anziehen, Schutzbrille aufsetzen, Auswiegen des Ätznatrons. Vorsicht: etwaigen dabei entstehenden Staub NICHT einatmen. Verschüttete Kristalle sorgfältig wegwischen. Behälter wieder GUT verschließen.Genau arbeiten, besonders bei kleinen Seifenmengen ist das exakte Abwiegen der erforderlichen NaOH Menge wichtig. | |
Abmessen der KALTEN Flüssigkeit, also meistens Wasser (aber auch Tee, Milch, Kaffee, ...). Das Ätznatron unter ständigem Rühren VORSICHTIG einrieseln lassen, Gesicht dabei abwenden. Die Flüssigkeit wird sehr schnell HEISS und es bilden sich giftige Dämpfe - NICHT einatmen. Nach Möglichkeit im Freien bzw. vor einem offenen Fenster / Dunstabzugshaube arbeiten. | |
So lange Rühren, bis das Wasser wieder klar wird, das dauert ca.
1 - 2 Minuten. Wer nicht schnell genug rührt, weil er zum frische Luft
schöpfen mal kurz zum nächsten offenen Fenster gelaufen ist (so wie ich
meistens - ich rühre die Lauge in der zugigen Einfahrt und halte meistens
den Atem an ) kann mitunter feststellen, daß sich das Ätznatron als
weiße, feste Schicht unten im Gefäß abgesetzt hat, in diesem Fall einfach
mit dem Rührlöffel zerstoßen und ein wenig länger rühren.
Fertige Lauge ins Abwaschbecken stellen - sollte man versehentlich anstoßen, fließt die Lauge einfach ab und reinigt auch noch den Ausguß %-> |
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Prüfen, ob die Fette am Herd geschmolzen sind und dann das restliche Öl dazugeben. Form vorbereiten - ausfetten oder mit aufgeschnittenen Gefrierbeuteln – bedruckte Seite nach Außen - auslegen, ätherische Öle, Kräuter, Rückfetter usw. vorbereiten. | |
Wenn Lauge und Öle handwarm sind (ev. Thermometer benutzen, je nach
Fettmischung ca. 38° - 50°C) die Lauge VORSICHTIG und nach Möglichkeit
OHNE zu spritzen unter langsamem Rühren in das Fett/Ölgemisch einlaufen
lassen. Schutzbrille ist NOCH IMMER oben, Gesicht trotzdem abwenden.
Rühren.
Tipp: wer sich nicht sicher ist, ob sich das NaOH auch vollständig gelöst hat gibt die Lauge durch ein Plastiksieb. Das ist besonders zu empfehlen bei Milchseifen. |
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Mit Hilfe von Stabmixer und Rührlöffel zum Andicken bringen. Den
Stabmixer nicht länger als ca. 1 Minute eingeschaltet lassen - ja, auch
wenn es schwer fällt: zwischen durch immer wieder abdrehen und mit der
Hand rühren. Wir wollen den Verseifungsprozeß in Gang bringen* - und wir wollen
vor allem den Motor des Stabmixers nicht
abbrennen. :-)
*Insbesondere wenn ihr nicht bis zum dicken Puddingstadium rühren wollte sondern eine ziemlich dünne Seife zum Marmorieren braucht ist es besser es mit dem Stabmixer nicht zu übertreiben - sonst kann es passieren, dass sich die Seife in der Form trennt - ganz so als wär's Salatmarinade (naja, FAST so..) |
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Gewünschte Düfte, Farben, Kräuter und Rückfetter können dazugegeben werden sobald die Masse wie frisch eingekochter Vanillepudding aussieht - also so ähnlich wie eine mittelschwere Cremesuppe. Alles gründlich verühren. Wer weder mit Pudding noch mit Cremesuppe vertraut ist, sieht nach ob die Seife "zeichnet": ein bißchen der Masse auf die Oberfläche rinnen lassen & wenn das dabei entstehende Muster nicht gleich zerrinnt sondern noch ein bißchen zu sehen ist, hat die Seife angedickt. Detailansicht | |
Wer Konfettiseifen machen will so wie ich hier auf den Bildern rührt jetzt die Seifenwürfel ein; dafür sollte die rohe Seife schon ziemlich dick sein damit die sich die bunten kleinen Dinger gleichmäßig verteilen. Flott arbeiten, denn durch die Seifenwürfel kühlt die Masse schneller ab. | |
Seifenmasse in die vorbereitete Form füllen, mit Karton abdecken und auf einen etwas entlegenen Platz ABSEITS von Haustieren, Kindern und sonstigen neugierigen Familienmitgliedern stellen. Mit der alten Decke oder alten Handtüchern isolieren - die Seife wird "schlafen gelegt". :-) Sie kommt in die sogenannte Gelphase, Seifen mit Milch und/oder Honig, Bienenwachs usw. brauchen weniger bis gar keine Isolierung - je nach Umgebungstemperatur und gewählter Form. |
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Küche gründlich sauber machen ! Die Schutzbrille darf jetzt runter, die Gummihandschuhe bleiben aber unbedingt noch oben, rohe Seife ist stark alkalisch und sollte mit Papiertüchern (ev. altes Zeitungspapier nehmen) so gut wie möglich abgewischt werden, dann mit heißem Wasser und reichlich Geschirrspülmittel abwaschen, heiß spülen. Für eine komplette "Operation Seife" brauche ich momentan zwischen 1 und 1,5 Stunden.
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Nach frühestens 24 Stunden bzw. wenn sich die Form nicht mehr warm anfühlt kann die Seife aus der Form genommen und geschnitten werden. Die einzelnen Seifenstücke werden an einem luftigen Ort für durchschnittlich 3 - 6 Wochen zum Trocknen aufgestellt, in dieser Zeit vervollständigt sich auch der Verseifungsprozeß und die Seife wird milder - auch der ph-Wert sinkt noch etwas. Wer nicht warten kann und seine Seife *sofort* ausprobieren muß, risikiert rauhe, gereizte Haut ... nach allerfrühestens zwei bis drei Wochen kann ein Stück probiert werden... ;-) Praktisch alle Seifen gewinnen im Alter, sie werden milder und haltbarer, d.h. sie verbrauchen sich nicht so schnell wie zu "junge" Seife. |
Die empfohlene Wartezeit vor der Verwendung der selbstgerührten Seife variiert je nach Rezept und persönlicher Vorliebe der Siederin zwischen drei und acht Wochen, reine Olivenölseifen werden von Kennern bis zu einem halben Jahr und länger gelagert um ein optimales Waschvergnügen zu erzielen. Würde jeder Wein sofort getrunken werden brächten wir uns um so manches Vergnügen eines guten alten Tropfens..
Was
ist also dran an der Nachreifung die die Geduld so mancher Siederin auf eine
harte Probe stellt ?
Kann die Seife nicht auch früher verwendet werden ?
Eins vorweg: bei der Vielfalt der Herstellungsmethoden, Fettansätze und Zusatzstoffe sowie den Unterschieden bei der handwerkliche Umsetzung der einzelen Seifenrezepturen kann es allgemein gültige Anworten nicht geben, wohl aber Hinweise und Richtlinien, die als Basis zum gefahrlosen Sammeln eigener Erfahrungen verwendet werden.
Eine frische Seife, gerade eben erst abgekühlt und direkt aus der Form ist im Normalfall weich, je nach Heftigkeit und Dauer der Gelphase manchmal etwas schmierig und/oder ölig. Durch das Schneiden und trocken, luftige Lagerung vervollständigt sich der Verseifungsprozß und das überschüssige Wasser verdunstet. Das Seifenstück gewinnt an Härte und wird milder.
Wer von vornherein mit kräftiger Wasserreduktion arbeitet wird auf den Verdunstugnseffekt weniger angewiesen sein. | |
Wer Fettansätze mit zu hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren verwendet (Kokosöl, Palmkernöl usw.) kann seine Seife so lange lagern wie er will und sie wird kaum jemals wirklich mild und hautverträglich werden. | |
Wer unempfindliche Haut hat wird zwischen einer zu 100 % verseiften Seife und einer, bei der die Reaktion erst zu 98, 99 oder 99,5 % abgelaufen ist keinen Unterschied spüren – nicht mal beim Kosten. Letzteres gilt besonders für jene, die schon zu oft an scharfen Seifen geleckt und ihre Zunge damit abgehärtet haben. Wie in jedem Bereich gibt es auch im Badezimmer beim Seifen Connaisseurs und solche Menschen, die bloß sauber werden möchten - jedem das seine. | |
Wer bei sehr hohen Temperaturen (60° und darüber) arbeitet, große Mengen macht und gut isoliert wird – je nach den individuellen Umständen wie Umgebungstemperatur usw. – ziemlich durchverseifte Blöcke erhalten. Nur heißt das dann nicht mehr „Kaltverfahren“, vom technischen Standpunkt aus wird hier die Verseifung aus halbwarmen Weg angewandt. | |
Wer auf die Gelphase verzichtet – sei es freiwillig durch Kühlstellen der Seifenformen oder unfreiwillig durch Abfüllen in kleine Einzelförmchen soll den Seifen ca. 2 Extrawochen zur vollständigen Verseifung gönnen. |
Die Übergänge zwischen Kaltverfahren und der Verseifung auf halbwarmen Weg (Alwin Engelhardt, Sieder im 19. Jhdt. beansprucht die Entdeckung dieses Verfahrens für sich) sind oft fließend, wer die eigenen Hände mit ganz frischer Seife waschen will und auch mal Trockenheit oder Juckreiz riskieren will sei hier eindeutig dazu ermuntert – es werden sicher keine Finger abfallen oder sonstige bleibende Schäden entstehen, jeder bekommt so gute Seife wie er/sie verdient. ;->.
Jedoch: von der Weitergabe „unausgereifter“ Produkte aus dem eigenen Seifentopf möchte ich euch entschieden abraten.... gut Ding braucht eben oft Weile.
Everything is always okay in the end. If it is not okay, then it is not the end. -- Unknown
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