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"A mistake is evidence that someone tried to do something." -- Anon Über die erstaunliche Vielfalt der Seifen, charakteristische und hoffentlich interessante Details zu verschiedenen Varianten. Als Anregung für eigene Experimente ... Teil 1, auch gut geeignet für seifensiederliche Neulinge ! :-)
Algenseifen
Babyseifenwerden normalerweise nur aus Olivenöl gemacht, eventuell mit einem geringen Shea Butter Zusatz, mindestens 5 % rückfettend oder darüber. Farbstoffe, Kräuterzusätze oder ätherische Öle bzw. Duftöle sind für Babys nicht geeignet - mit ganz wenigen Ausnahmen: ein Hauch echtes, ätherisches Kamillenöl ist gut, auch kann die Lauge mit Kamillentee angerührt werden, aber bitte keine Kräuterstücke in die Babyseife geben. In den allerersten Lebenstagen hab' ich meine Kinder eigentlich immer nur mit Wasser gewaschen - so richtig schmutzig machen können sich die Kleinen ja nicht wenn wir mal vom Windelbereich absehen - und da leisten ja all die Öl- und Feuchttücher ganze Arbeit. Ich finde Babyseifen gut geeignet für Kleinkinder ab dem Krabbelalter bis hinein in die Kindergartenzeit wenn sie von sich aus nach den bunten, duftenden Seifen zu schielen beginnen ... ganz kleine Babys habe ich immer mit Babybad gewaschen, da das nicht in den Augen brennt - und sogar die allermildeste Babyseife wird das Kleine zum Brüllen veranlassen, wenn ein Spritzer in die Augen kommt. Für Kinder, die die kommerziell hergestellten Babybäder NICHT vertragen, ist das dann natürlich das kleinere Übel ... Vorschlag: 85 % Olivenöl, 12 % Sheabutter, 3 % Rizinus, Wasser und NaOH lt. Seifenrechner; diese Seife bleibt unbeduftet und soll vor der Verwendung 6 Monate reifen dürfen ! Gärtnerseifen
Küchenseife (Kaffeeseife)
Die Lösung: Kaffeeseifen !! Die Lauge wird diesmal nicht mit Wasser, sondern mit extra starkem, schwarzen - *kaltem* - Kaffee angerührt, und in die rohe Seifenmasse kommt noch ein wenig fein gemahlenes Kaffeepulver, getrocknete, gemahlene Orangenschalen machen sich auch gut - und/oder Haferflocken. In den ersten paar Tagen riecht die frisch geschnittene Seife ziemlich - hm, *eigenwillig*, aber das gibt sich. In meiner Küche liegt jedenfalls immer ein Stück dieser dunkelbraunen, meiner Meinung nach äußerst funktionellen Seife !! Soll der Schaum ein wenig cremiger werden, kann ein Teil des Kaffees (irgendwas zwischen 10 und 25 Prozent ist eine gute Ausgangsbasis) auch durch Kaffeeobers/Schlagobers ("Sahne" in Deutschland !) oder einfach nur Milch ersetzt werden, die ich dann nach dem Andicken der Seifenmasse hineinrühre. Kaffeeseife mit zugesetzten Milchprodukten nicht isolieren, die werden erfahrungsgemäß von ganz alleine sehr heiß. Sehr gerne mag ich Kaffeeseifen, in die nach dem Andicken zur optischen Auflockerung Stückchen (Reste funktionierne gut!) von möglichst hellen, unbedufteten und ungefärbten Milchseifen eingerührt werden - so bekomme ich auf einfache Art und Weise eine Milch-Kaffeeseife. Einfache Zusammenstellung für eine Kaffeeseife z.B.: 25% Kokos, 25% Palm, 25% Raps, 25% Olive, Wasser und NaOH lt. Seifenrechner; Variante: 5 - 10% Raps gegen Kakaobutter austauschen. Olivenölseifen
Peelingseifen
[Hanfsamen gibt's neuerdings hier in Wien in der Drogerie zu kaufen - die Packung ist mit dem sachdienlichen Hinweis "NICHT zur Aussaat verwenden" versehen. :-D ] Auch die Sandseifen fallen in diese Kategorie. Es gibt bereits gereinigten Seesand zu kaufen - inwieweit das Sinn macht lassen wir mal dahin gestellt. Früher wurde fein durchgesiebter Sand dafür verwendet, und das in ganz schön hohen Prozentsätzen wovon ich persönlich weniger angetan bin, doch ein Teelöffelchen pro 500 g Fettansatz ist nicht schlecht. Sehr angenehm sind Seifen die in Schichten gegossen werden - eine Hälfte versetzt mit dem gewünschten Peelingzusatz (z.B. gemahlene Luffahgurke für die ganz Unerschütterlichen ;-> ) , die andere Schicht seidig glatt für die empfindlicheren Körperpartien. Mit Vorsicht zu verwenden sind Peelingseifen - und hier insbesonders die gröberen, z.B. mit reichlich Mohnkörnern versetzten Exemplare - selbstverständlich bei empfindlicher Haut. Manche Kinder mögen sie meiner Erfahrung nach auch nicht ganz so gerne - oder, um genau zu sein: mein Sohn quietscht empört, die Mädels finden es gut .... Nachtrag 2006: nachdem mein Sohn mittlerweile doch älter geworden ist quietscht er natürlich nicht mehr .... RasierseifenEgal ob Männerkinn oder Frauenbein - manchmal sind da mehr Haare als uns lieb ist - weg damit! Und damit die Verschönerungsaktion auch noch Spaß macht, bietet es sich einmal mehr an, nebst dem Rasierer auch handgemachte Seife dafür zu verwenden - was zeichnet eine gute Rasierseife aus, welche Anforderungen dürfen wir stellen? Jede Seife, die viel stabilen Schaum gibt der lange genug auf der Haut stehen bleibt und die ausreichend überfettet ist, eignet sich grundsätzliche als zu diesem Zwecke – es lohnt sich durchaus, Ihr selbstgerührte Lieblingsseife einmal daraufhin zu testen, der natürliche Glyceringehalt handgemachter Seife macht die (Bart)haare weich und erleichtert so das Rasieren – bei Bedarf kann der Seifenmasse nach dem Andicken, je nach Grundmenge 1 TL – 1 EL Glycerin zugesetzt werden, um diesen Effekt noch zu verstärken. Als Basisöle eignen sich besonders gut Olivenöl, Palmöl, Kokosöl, Rizinusöl sowie für mehr Pflege und den Hauch Luxus Mandel- und/oder Avocadoöl - oder auch Sonnenblumenöl, für eine preiswertere Variante. Wer will, gießt die fertige Rasierseifenmasse gleich in passende Behälter (kleine Töpfchen usw.) und läßt die Seife darin reifen – aber bitte nur max. 2/3 anfüllen, damit für die Schaumentwicklung noch Platz bleibt.
Shampooseifen
Aus meiner Sicht - sieht das momentan so aus: die Grundbestandteile sind immer Olivenöl, Kokosöl und Rizinusöl, ein wenig Jojoba eventuell - Traubenkernöl, Mandelöl und Sonnenblumenöl habe ich auch schon probiert und nett gefunden. Um das vielleicht mal ein wenig zu präzisieren (nachdem ich heute abend ohnehin nicht anderes vorhabe) : Distelöl:
gut bei feinem, leicht nachfettenden Haar, läßt sich leicht ausspülen; macht
aber die Seife allerdings recht weich Meine Shampooseifen haben alle einen vergleichsweise hohen Anteil an Rizinusöl, sie brauchen deshalb auch länger zum Aushärten. Für jeden Haartyp ist natürlich eine unterschiedliche Ölzusammensetzung optimal, momentan sieht es so aus, das trockeneres Haar von einem hohen Olivenölanteil profitiert - Olivenöl gibt ohnehin die mildesten Seifen. Für Haare, die zum raschen Nachfetten neigen ist ein höherer Kokosölanteil recht nützlich - bei trockenem Haar mit der Rückfettung der Seife nicht zu weit runter gehen ! Unbeduftete Seifen
Vanillinseife
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