And remember...Amateurs built
the ark.
Professionals built the Titanic. --Unknown
Eine ganz besondere Form für eine ganz besondere Seife
... als ich vor einem
Jahr im Internet die Formen
für Venus von Willendorf Seifen fand (es sind Milky Way Formen - wer
mag gießt statt Seife Schokolade rein und hat eine Venus zum Vernaschen ... ich
wünschte ich fände eine entsprechende Muffin Form ! ) war ich ganz begeistert.
Nun mag es ja nicht jedermanns Sache sein mit einem uralten
Fruchtbarkeitssymbol unter die Dusche zu gehen - noch dazu, wo sie dem heutigen
Frauenideal nicht 100%ig entspricht - doch all denjenigen die diese
ausdrucksstarke, uralte Frau ebenso ins Herz geschlossen haben wie ich ist diese
Seite gewidmet.
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Die ursprüngliche Venus ist über 25 000 Jahre alt, sie besteht aus
Kalkstein und wurde 1908 bei Grabungen anläßlich der Donauuferautobahn bei
Willendorf in der Wachau gefunden. Mittlerweile ist sie ins Naturhistorische
Museum in Wien übersiedelt, dort habe ich sie gemeinsam mit meinen Kindern
schon des öfteren besucht. Sie stellt ein altes Fruchtbarkeitssymbol dar
und war ursprünglich wohl dick mit roter Farbe bemalt - der ihr eigene Zauber
ist sogar durch das dicke Sicherheitsglas im Museum hindurch zu spüren und ein
bißchen davon wird vielleicht auch in den Seifen eingefangen sein ? |

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Der Weg zur eigenen Venus
Zum Ausgießen von Einzelformen haben sich Rezepte mit einem höheren Anteil
an harten Fetten bewährt. Der Wasseranteil soll reduziert werden, dann gehen
die Einzelseifen - gleichgültig ob Venus oder keltisches Herz - recht gut aus
der Form. Sollte es dennoch Probleme geben hilft ein Zwischenstopp der Venus in
der Kühltruhe. Die Venus von Willendorf hat einen Schwachpunkt, nämlich
ihren Hals - soll heißen, sie verliert leicht den Kopf. Der Torso alleine ist
zwar auch recht spannend und von der Form her zum Hände waschen nicht mal so
schlecht geeignet aber trotzdem ... wer derartige Unfälle vermeiden will
tut gut daran, die Form ein wenig zu überfüllen, damit lassen sich
abgebrochene Köpfe vermeiden. Besonders wenn die Seife in der Einzelform nicht
die Gelphase erreicht und somit am nächsten Tag noch weicher ist, ist Vorsicht
geboten - es funktioniert auch gut die Dame einfach zwei Wochen in der Form zu
lassen - dadurch gewinnt sie an "innerer" Stärke und verliert nicht
so leicht den Kopf sobald sie aus der Form genommen wird.
Ein Rezept zum Ausprobieren:
Also, wie gesagt, ansich ist jedes Rezept geeignet solange es keine zu weiche
Seife gibt - auch eine reine Olivenölseifenvenus ist eine feine Sache. Hier
eine Variante mit viel Kakaobutter und Weizenkeimöl zum Ausprobieren - die
Masse reicht für mindestens 12 Einzelseifen, wer nicht soviele Venus Formen hat
(ich kann auch nur drei Damen auf einmal gießen) - nimmt entweder andere
Einzelformen oder gießt einen kleinen Seifenblock:
280 g Palmöl
260 g Kokosöl
230 g Olivenöl
100 g Kakaobutter
100 g Mandelöl
30 g Rizinusöl
300 g dest. Wasser (oder Granderwasser !)
140 g NaOH
20 g ätherisches Öl oder Duftöl - ich finde den erdigen, ursprünglichen
Patchouliduft zum Beispiel recht passend - vielleicht zusammen mit Ylang
Ylang ?
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Seife wie gewohnt herstellen - wer noch nie Seife gemacht hat, schaut
sich spätestens jetzt die Schritt-für-Schritt
Anleitung an, ja ? - die Formen gut füllen, mit Klarsichtfolie
abdecken und dick einpacken, damit sie auch die Gelphase erreichen. Wie schon
gesagt - wenn das mal nicht klappt verlängert sich dadurch nur die Reifezeit
auf mindestens 6 Wochen bevor die Venus von Willendorf mit in die Badewanne
darf.

In meinem Badezimmer liegt derzeit eine Kokosmilch-Venus, nachher werde ich
eine Sandelholzdame zu mir bitten - die Auswahl ist groß und durchaus reizvoll.
Über Bilder eurer selbstkreierten "Venen" und/oder Tipps zur
korrekten Mehrzahlbildung von "Venus" würde ich mich sehr freuen ! |