Natürliche Zusatzstoffe

"It is one of the commonest of mistakes to consider that the limit of our power of perception
 is also the limit of all there is to perceive."  -- C. W. Leadbeater

Variationen in Seife ... die Natur bietet unglaublich viele Dinge, die den täglichen Gang unter die Dusche bzw. den Sprung in die Badewanne noch angenehmer und interessanter machen !

Eine kleine Übersicht ... zweifellos gibt es noch viel, viel mehr natürliche Stoffe, die sich in der Seife ausgesprochen gut machen würden  ... für Anregungen bin ich jederzeit dankbar ! :- )  Die angegebenen Verwendungsmengen sind als Richtwerte zu verstehen und dienen im Idealfall als Ausgangspunkt eigener Experimente.

BEZEICHNUNG

NUTZEN /Verarbeitung

MENGE pro 500g Öl

Aloe Vera Gel

hautglättend,zellenanregend, feuchtigkeitsspendend; nach dem Andicken der Seife einrühren, bei niedrigen Temperaturen arbeiten

bis zu 50% der Flüssigkeitsmenge

Bienenwachs

härtere Seife, natürliches Konservierungsmittel ; zusammen mit den Basisölen einschmelzen. 1% - 5 %

Blütenpollen

 wasserlöslich (oder in Öl weich werden lassen, pürieren) damit die Seife nicht zu kratzig wird. Nach dem Andicken zugeben. 1 - 2 EL

Hafermehl

nährend, reinigend, Peelingeffekt. Nach dem Andicken zugeben. bis zu 3 EL

Heilerde

straffend, klärend, hautberuhigend; leichter Peelingeffekt. Vor dem Unterrühren mit etwas Flüssigkeit zu einer Paste anrühren damit es sich besser mit der rohen Seife vermischen läßt. 1 - 4 TL

Honig

guter Feeuchtigkeitsspender, erhöht das Schaumvolumen der Seife. Entweder direkt in die angedickte Seife geben oder in ein wenig Flüssigkeit gelöst in die abgekühlte Lauge rühren.  1 - 3 TL

Kaffee

reinigend, desoderierend, nimmt gut die Gerüche von den (Küchen)händen, frißt allerdings  auch den Duft der ätherischen Öle;  intensivern Seifenduftölen hatte ich schon Glück, doch letztendlich mag ich Küchenseife unbeduftet bzw. mit ihrem charakteristischen Eigengeruch. 1 TL - 3 EL

Kräuter, gemahlen

Konsistenzgeber, Peelingeffekt, hautpflegend 1/2 - 3  EL

Kürbiskernpreßkuchen

sanfter, doch nachhaltiger Peelingeffekt, sehr angenehm 1 - 4 EL

Meersalz

straffend, durchblutungsfördernd, macht Seife härter; wirkt in größeren Mengen austrocknend (erinnert euch ans letzte Bad im Meer !).   bis zu 2 TL 

Mohnsamen

reinigend, speziell geeignet für Seife die gut "schrubben" soll, wunderbar für Gärtnerseifen geeignet.  ca. 1 TL bis 1 EL

Obst

 siehe dazu Obst- und Gemüseseifen  

Rosmarinextrakt

natürliches Konservierungsmittel 0,5 g

Schokolade

schön für Marmorierung, in Vanilleseifen usw., durch Kakaobutteranteil auch rückfettend/pflegend (Bitterschokolade oder Kuvertüre) 20 - 40 g

Tapiokaperlen (Sago)

guter Peeling- und Rubbeleffekt 1 - 3 EL 

Vitamin C

Antioxidant, fördert den Zellstoffwechsel  

Vitamin E

schützt und stabilisiert die Zellen,  natürliches Konservierungsmittel ca. 400 IU 

Yamspulver, violett

stärkehaltiges Pulver aus dem Asialaden, s. Tagebuch  

Zitronensaft

adstringierend, neutralisiert Lauge 1/2  - 1  TL

Zitronensäure

bildet zusammen mit dem NaOH Natriumcitrat (Wasserenthärter) 0,5 - 1%, ev. mehr

Zitrusschalen

Peelingeffekt, Fixativ für Zitrusöle 1/2  - 1 TL

Zucker

mehr Schaum, färbt die Seife braun bis zu 1 TL 
Aloe Vera

Ich hab' mir so eine Pflanze gekauft, in der Hoffnung ab und zu ein paar Blätter zwecks kosmetischer Weiterverwendung ernten zu können - leider will sie nicht so richtig wachsen, also muß ich wohl oder übel auf vorgefertigtes Gel zurückgreifen. Die Aloe Vera ist ein Liliengewächs, welches bereits von den alten Ägyptern als Schönheitsmittel verwendet wurde. 

Bienenwachs

ist ein Stoffwechselprodukt der Bienen, die damit ihre Waben bauen. Es gibt gelbes und weißes  (meist chemisch gebleichtes) Bienenwachs - ich verwende die gelbe Variante. Schmelzpunkt ca. 60 - 65° C.

Blütenpollen

sind der Blütenstaub der Pflanzen, den die Bienen von ihren Ausflügen mitgebracht haben und bestehen aus Stärke, Honig, Fruchzucker, Traubenzucker, Mineralien, Spurenelementen und Fettstoffen. Außerdem enthalten Blütenpollen Carotin und Vitamine. Wer allergisch auf Blütenstaub reagiert bzw. an Heuschnupfen leidet sollte auf die Anwendung verzichten.

Hafer

zerkleinerte bzw. gemahlene Haferflocken geben der Seife eine interessante Textur und sorgen für einen Peelingeffekt, hautpflegend und beruhigend. Besonders gut in Honig-Milchseifen ... das gibt dann richtige "Frühstücksseife". 

Heilerde

kommt nach dem Andicken in die Seife; sie verfeinert das Hautbild und wirkt klärend. Nebenbei hilft sie mit, die leicht flüchtige ätherische Öle in der Seife zu fixieren. 1 bis 2 gehäufte TL pro 500 g Fettansatz sind ein guter Richtwert. Besonders nett in Kombination mit Honig. Lavaerde wird ebenso verwendet.

Honig

entweder schon zu den erwärmten Basisölen geben oder mit ein wenig Flüssigkeit (immer von der Gesamtmenge abziehen) anrühren und nach dem Andicken dazugeben. Verleiht der Seife einen Braunton - die Intensität schwankt je nach verwendeter Menge. Kann beim Wiedereinschmelzen ebenfalls problemlos und vor allem in größeren Mengen zugesetzt werden.

Kaffee

Die geruchsbindende Wirkung von Kaffee ist schon lange bekannt, in der Seife kommt sie am Besten zum Tragen wenn zum Anrühren der Lauge extrastarker Kaffee verwendet wird. Außerdem sollte der rohen Seifenmasse nach dem Andicken noch Kaffeepulver zugesetzt werden - das sorgt auch gleich für einen effizienten Peelingeffekt.

Kräuter

verleihen der Seife Farbe, Konsistenz und  - in geringerem Ausmaß - auch einen feinen Duft. Die hautpflegenden Eigenschaften bleiben dabei teilweise erhalten, außerdem tragen die Kräuterpartikelchen zu einer besseren Schaumbildung bei. 

Meersalz

wird entweder durch Eindämpfen oder Verdunstung gewonnen und ist auch sehr gut als Badezusatz geeignet. Es strafft die Haut  und wirkt durchblutungsfördernd. Außerdem lassen sich damit "Salz-Rubs" - hautaktivierende Waschpasten mit mehr oder weniger starkem Peelingeffekt herstellen.

Mohnsamen

beliebter Zusatz in den sogenannten "Gärtnerseifen", also in Seifen für die besonders verschmutzte Hand. :-)  Entfernt Erde ebenso zuverlässig wie abgestorbene Hautzellen. Variation: es gibt auch weißen Mohn !

Tapiokaperlen (Sago)

im Asiageschäft in grün, weiß und rosa erhältlich verleihen die kleine Kügelchen der Seife einen kräftigen Rubbel- bzw. Massageeffekt. Nichts für "Dünnhäuter" !

Zitronensaft

besonders gut geeignet für fettige, großporige Haut durch die straffende, zusammenziehende Wirkung. Gurken wirken ebenfalls astringierend, wie gut muß dann erst Gurkenseife mit Zitronensaft sein ? 

Zitronensäure

gibt es als weißes Pulver recht preiswert in jedem Supermarkt zu kaufen. Ich löse es in ein wenig Wasser auf und gebe es zur angerührten Lauge. Die verwendete Menge hängt von der jeweiligen Wasserqualität ab:  irgendwas zwischen 0,5 und 1% des Fettansatzes ist ein Ausgangspunkt für eigene Experimente, bei sehr hartem Wasser ist mehr notwendig.  Zitronensäure neutralisiert das NaOH, das sollte in der Laugenberechnung berücksichtigt werden damit die Seife nicht zu überfettet wird. "Verseifungswert" für Zitronensäure ist 0.571, d.h.  für ein Gramm Zitronensäure kommen knappe 0,6 g NaOH zusätzlich in die Lauge.

Zitrusschalen

Orangen- oder Zitronenschalen - getrocknet und gut zerkleinert  - sind eine weitere beliebte Zutat der Gärtnerseifen. Ganz fein gemahlen werden sie auch als Fixierung für die allzu leicht flüchtigen Zitrusöle wie Bergamot- Orange oder Zitrone verwendet, sie geben den Seifen ein interessantes Aussehen, können aber bei allzu großzügiger Verwendung die Haut austrocknen, also besser sparsam dosieren.

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zuletzt geändert: Sonntag, 18. September 2016

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