Seifenchemie

"Never fear shadows; they simply mean that there's a light shining somewhere nearby." -- Unknown

ein Versuch, ein bißchen tiefer in die Geheimnisse der Seifensiederei einzudringen...

Duftstoffe

in reiner Form stellen eine mögliche Alternative zu ätherischen Ölen bzw. Duftölen dar. Ich stehe mit meinen Experimenten noch ganz am Anfang, aber was soll's :

Cis-3-hexenol: ein typischer "grüner" Duft wie von frisch geschnittenem Gras 

Cumarin: bestimmender Duftstoff von Waldmeister & Tonkabohne

Vanillin: der klassische Vanilleduft, die weißen Kristalle sind in warmen Öl und in Alkohol löslich und können der Seife nach dem Andicken zugesetzt werden. Die Seife wird sich aber leicht braun verfärben.

Fette

Öle und Fette sind leichter als Wasser, Fettmoleküle bestehen aus einem Glycerin- und drei beliebigen Fettsäuremolekülen. Die Moleküle der festen Fette enthalten vorwiegend gesättigte Fettsäuren (Palmitin- und Stearinsäure).

Öle und Fette werden unter anderem charakterisiert durch Säurezahl, Verseifungszahl (Köttstorferzahl) & Jodzahl. Die Verseifungszahl gibt an gibt an wieviele Milligramm KOH nötig sind, um ein Gramm Öl oder Fett vollständig zu verseifen. Die Säurezahl gibt die Menge der freien Fettsäuren an. Freie Fettsäuren sind vom Standpunkt des Seifensieders aus nicht gerade erstrebenswert, da sie die Haltbarkeit der Seife negativ beeinflussen.

Die Jodzahl informiert den Seifensieder über die zu erwartende Festigkeit der Seife - je niedriger die Jodzahl desto härter die resultierende Seife (Ausnahme: Rizinusöl).

Wir unterscheiden zwischen trocknenden Ölen (Jodzahl über 130), halbtrocknenden Ölen (Jodzahl zwischen 100 & 130) sowie nicht trocknenden Ölen (Jodzahl unter 100). 

Ölsäure C18H34O2(cis-9-Octadecensäure, Oleinsäure, ungesättigte Fettsäure) 
ist die am häufigsten vorkommende einfach ungesättigte Fettsäure, die in Wasser nahezu unlöslich und mit Alkohol mischbar ist. Sie kommt vor allem in Olivenöl (80-85%) und Erdnußöl (55-63%) vor.

Jedes Öl ist ein Gemenge aus verschiedenen Fettsäuren. Die wichtigsten Fettsäuren sind:

Bezeichnung

Schmelzpunkt

Grad der Sättigung

Laurinsäure 44 °C gesättigt
Myristinsäure 54 °C gesättigt
Palmitinsäure 63 °C gesättigt
Palmitoleinsäure 0,5 °C einfach ungesättigt
Stearinsäure 70 °C gesättigt
Ölsäure 13 °C einfach ungesättigt
Linolsäure -5 °C zweifach ungesättigt
Linolensäure -11 °C mehrfach ungesättigt
Arachinsäure 76 °C gesättigt
Arachidonsäure -50 °C vierfach ungesättigt

Natriumhydroxid

1790 wurde der Leblanc-Prozess entwickelt, aus Kochsalz und Schwefelsäure gewonnenes Natrimsulfat wurde mit Kohle zu Natriumsulfid reduziert, das mit Kalkstein in Soda umgewandelt wurde.

Seife

Die Eigenschaften der Seife hängen stark von den verwendeten Fetten ab, um genauer zu sein von der Länge des molekularen Kohlenstoffgerüstes. Kurzkettige Seifen haben eine höhere Reinigungswirkung und sind härter. Sie lösen sich auch in kaltem Wasser sowie in Salzwasser, weisen aber nicht die hohe hautfreundlichkeit langkettiger Seifen auf, die sich wesentlich hautverträglicher sind, sich aber nur im warmen Wasser gut lösen und in hartem Wasser zur Kalkseifenbildung neigen.

Schmutz

Definition: Materie zur falschen Zeit am falschen Platz

Verseifungsprozeß

Durch die Spaltung der Fette mit Natronlauge werden die Natriumsalze der Fettsäure gebildet, die Fette werden unter Wasseraufnahmein Glycerin und freie Fettsäuren gespalten, diese ergeben mit dem Natrium, dem Metall der Lauge die Seife als Salz. Natrium (Na) ist ein silberglänzendes, weiches und leichtes Metall, es färbt Flammen gelb und reagiert heftig mit Wasser.

Nach oben ] [ Seifenchemie ] Nicolas Leblanc (1742 - 1806) ]

blumenranke

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zuletzt geändert: Sonntag, 18. September 2016

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