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"The obvious is that which is never seen until someone expresses it simply." -- Kahlil Gibran Aus VeilchenUm 1 kg Öl (Mandelöl, Sojaöl usw.) mit Geruch zu sättigen werden ungefähr 4 kg Veilchenblüten benötigt. Veilchenblüten in ein Glas geben, mit Öl übergießen bis alles gut bedeckt ist. Zwei bis drei Wochen ziehen lassen, abseihen und das Öl mit neuen Blüten ansetzen. Falls nötig noch etwas Öl zugießen. Das fertige Huile antique soll kühl und dunkel gelagert werden, ein Zusatz von Vitamin E verlängert die Haltbarkeit. Verwendet wurde dieses Veilchenöl früher zum Beispiel für feine Pomaden und Cremes - das nachfolgende Rezept ist weit über hundert Jahre alt, heute würde Wallrath natürlich durch Wallratersatz oder ähnliches ersetzt werden: Veilchen-Cold Cream.
Der Tuberosen- , Jasmin- Orangeblüten-Cold Cream werden ganz auf dieselbe Weise wie die Veilchen-Hautpomade bereitet, nur daß man die Huiles antiques dieser Blumen anstatt des von den Veilchen anwendet. Diese Präparapte sind ausgezeichnet, aber sehr theuer. Veilchen-Emulsine.
Anstatt des Huile antique der Veilchen kann man auch die Oele der Akazie, Rose, Tuberose usw. anwenden. * darunter wurde eine Kaliseife auf Schweineschmalzbasis verstanden, der nachträglich Alkohl zugesetzt worden ist. Quelle: "Die Toilettenchemie" von Dr. Heinrich Hirzel, dritte, vermehrte und verbesserte Auflagt, Leipzig 1874 Aus FliederNach ganz ähnlichem Muster wurde damals auch ein Huile antique von Fliederblüten zubereitet, Verwendung fand es zum Beispiel in einer Fliedermilch - hier wird unter anderem auch Seife zum emulgieren benützt. Wallratz müßte heute natürlich durch Wallratersatz oder ein ähnliches Produkt ersetzt werden. Der Verfasser des Rezeptes (es war ursprünglich wohl für kommerzielle Hersteller von Kosmetik gedacht) weist auf die kurze Haltbarkeit der Milch hin, Konservierungsmittel wurden damals (1874) offenbar noch keine verwendet. Fliedermilch.
Quelle: "Die Toilettenchemie" von Dr. Heinrich Hirzel, dritte, vermehrte und verbesserte Auflagt, Leipzig 1874 Aus RosenDie frischen, ungespritzten Rosenblätter werden am besten an einem heißen, trockenen Sommertag gesammtelt damit der Gehalt an ätherischem Rosenöl so hoch wie möglich ist. Wer sehr viel auf einmal ernten kann, trocknet den nicht gleich benötigten Teil einfach vorsichtig im Schatten. ca. 100 g Rosenblätter Vitamin E Kapseln aufstechen und den Inhalt mit dem Öl vermischen. Rosenblätter locker in eine Flasche mit weiter Öffnung oder ein entsprechendes Marmeladeglas geben und mit neutralem Pflanzenöl übergießen bis die Blätter bedeckt sind. Zwei bis drei Wochen an einem warmen Ort aber bitte nicht in der prallen Sonne stehen lassen. Hinterher abseihen und das so gewonnene Öl mit weiteren Rosenblättern nochmals ansetzen. Das wird so oft wiederholt, bis das Öl die gewünschte Duftintensität angenommen hat. Das fertige Huile antique soll kühl und dunkel gelagert werden.
Die Methode der Darstellung dieser Milch ist folgende: Die Oelseife wird geschabt und in einen Kessel gethan, der durch ein Wasserbad erhitzt werden kann; dann setzt man 60 - 100 Gamme des Rosenwassers zu, erhitzt, bis die Seife vollständig geschmolzen ist, und mischt das Wachs und Wallrath zu, ohne mehr umzurühren, als nothwendig ist um eine gleichmäßige Mischung zu erhalten (damit nicht zuviel Wasser verdunstet), was sehr schnell geht, da Wachs und Wallrath leicht schmelzen und sich rasch in der Seife vertheilen. Währen dies vorgenommen wird, werden die Mandeln mit kochendem Wasser Übergossen und geschält, sorgfältig von allen schadhaften Theilen befreit, in einem mit größter Sorgfalt gereinigten Mörser zerstoßen und mit dem übrigen Rosenwasser, welches man nur ganz allmälig aus dem oben beschreibenen Gefäße mit Abflußrohr zufließen läßt, auf das Innigste zerrieben. Die so erhaltene Mandelmilch wird (ohne daß man drückt) durch ein rein ausgewaschenes Musselintuch geseiht (neuer Musselin ist oft mit Stärke, Mehl, Gummi oder Dextrin appretirt). Nun bringt man die erst bereitete Seifenmischung in den Mörser, die Mandelmilch dagegen in das über dem Mörser stehende Gefäß mit dem Abflußrohr, läßt die Milch langsam zufließen und bearbeitet sie kräftig mit der Seife. Nachdem alle Mandelmilch abgeflossen ist, gießt man den Weingeist, in welchem vorher das Rosenöl aufgelöst worden, in das Gefäß und läßt ihn zu den übrigen im Mörser befindlichen Substanzen fließen, die man fortwährend durcharbeitet. Sowie man aber den Weingeist etwas zu schnell zufließen läßt, so coagulirt die Milch und geht in einen gallertartigen Zustand über; außerdem erhöht sich auch die Temperatur etwas bei dem Zumischen des Weingeistes und man muß die größte Sorgfalt beobachten, um die Masse möglichst kalt zu erhalten, was man dadurch erreicht, daß man immer rührt, langsam zutröpfeln läßt und den Mörser kalt hält. Schließlich wird die nun fertige Milch abgeseiht. Die auf dem Musselintuch zurückgebliebenen Mandeln kann man noch mit 50 bis 100 Grammen Rosenwasser behandeln, um nicht zu großen Verlust zu haben. Die so bereitete Rosenmilch gießt man nun zuerst in Flaschen, in welchen sich ein Zapfen befindet, der ungefähr 6 Millimeter hoch über dem Boden der Flasche erhaben ist; man läßt sie in diesen 24 Stunden ganz ruhig stehen und gießt sie dann in Fläschchen zum Verkaufe. Hat man die eben mitgetheilten Vorsichtsmaßregeln genau befolgt, so hält sich diese Milch ziemlich lange, ohne einen Bodensatz zu bilden oder dick zu werden. Auf genau dieselbe Weise und mit gleicher Vorsicht müssen alle anderen Arten von Emulsionen ebenfalls dargestellt werden. Quelle: "Die Toilettenchemie" von Dr. Heinrich Hirzel, dritte, vermehrte und verbesserte Auflagt, Leipzig 1874 Und wenn wir schon bei den Rosen sind - ich hab' da ein schmales Büchlein von E. S. Rohde (erstmals erschienen 1939 bei Routledge), gefüllt mit 83 Rosen - Rezepten aus längst vergangenen Zeiten, ein Beispiel: To Make A Tart Of Hips Take hips, cut them and take out the seeds very clean, then wash them and season them with sugar, cinnamon and ginger, close the tart, bake it, scrape on sugar and serve it in. Quelle: "The art and mystery of cookery", Robert May 1671
Zubereitung wie bei "Rosenmilch" ! Quelle: "Die Toilettenchemie" von Dr. Heinrich Hirzel, dritte, vermehrte und verbesserte Auflagt, Leipzig 1874 |
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